Saarloos Wolfhund – Rasseportrait
Herkunft und Geschichte
Der Saarloos Wolfhund wurde in den 1930er Jahren vom Niederländer Leendert Saarloos gezüchtet. Er kreuzte einen Deutschen Schäferhundrüden
mit einer sibirischen Wölfin namens Fleur, um einen Hund mit ursprünglicheren, naturnahen Eigenschaften zu schaffen. Ziel war es, einen robusteren
Gebrauchshund zu entwickeln. Die Rasse wurde zunächst als „Europäischer Wolfhund“ bekannt und 1975 vom
niederländischen Kennel Club anerkannt. 1981 erfolgte die internationale Anerkennung durch die Fédération Cynologique Internationale (FCI)
unter dem Namen „Saarlooswolfhund“
Erscheinungsbild
Der Saarloos Wolfhund ist ein kräftig gebauter Hund mit harmonischem Körperbau, der stark an einen Wolf erinnert. Rüden erreichen eine
Widerristhöhe von 65 bis 75 cm, Hündinnen von 60 bis 70 cm. Das Gewicht variiert zwischen 30 und 45 kg. Das dichte, stockhaarige Fell besitzt
eine ausgeprägte Unterwolle, die im Winter besonders üppig ist. Fellfarben reichen von wolfsgrau über braun-wildfarben bis hin zu cremeweiss .
Charakteristisch sind die schräg gestellten, mandelförmigen, gelben Augen und die aufrecht stehenden, dreieckigen Ohren.
Wesen und Charakter
Der Saarloos Wolfhund zeichnet sich durch ein lebhaftes, energiegeladenes und unabhängiges Wesen aus. Er ist seinem Besitzer gegenüber
anhänglich und loyal, zeigt jedoch gegenüber Fremden eine natürliche Zurückhaltung bis hin zur Scheu. Diese Eigenschaften sind auf den
genetischen Einfluss des Wolfs zurückzuführen und sollten als rassetypisch betrachtet werden. Der Saarloos Wolfhund besitzt einen ausgeprägten
Fluchtinstinkt und reagiert in unbekannten Situationen mit Vorsicht. Er ist intelligent und sensibel, jedoch auch eigenständig und hinterfragt Befehle,
was eine konsequente, aber einfühlsame Erziehung erfordert.
Hündinnen werden meist nur einmal jährlich läufig – ein Verhalten, das eher dem Wolf als dem Haushund entspricht.
Haltung und Erziehung
Diese Rasse ist nicht für Anfänger geeignet. Der Saarloos Wolfhund benötigt eine frühe und umfassende Sozialisierung sowie eine klare, liebevolle
Führung. Er bindet sich stark an seine Bezugsperson und sollte nicht lange allein gelassen werden, da er sonst Verhaltensauffälligkeiten wie
Zerstörungswut entwickeln kann. Aufgrund seines ausgeprägten Jagdtriebs ist es wichtig, ihn kontrolliert zu führen und in wildreichen Gebieten
an der Leine zu halten. Ein grosses, sicher eingezäuntes Grundstück in ländlicher Umgebung ist ideal für diese aktive und bewegungsfreudige Rasse.