Der Wolf als Urvater/Urmutter
Im Vergleich zu Hunden haben Wölfe kleinere, dreieckige und stehende Ohren. Die Rute ist kurz und buschig,
sie tragen die Rute meist herabhängend; je nach Ausdruck kann sie jedoch auch hochgetragen werden.
Wölfe unterscheiden sich durch die Grösse und Breite ihres Schädels, die Länge ihrer Schnauze,
ihrer Beine und die Enge ihres Brustkorbs. Ihre Augen sind oft gold- oder bernsteinfarben.
Die Pfoten / Pfotenabdrücke weisen Unterschiede auf, obwohl es bei Wolfhunden zu Ähnlichkeiten kommen kann.
Der Wolf hat ein grösseres Gehirn als Hunde und aussergewöhnliche Sinneswahrnehmungen.
Der Kiefer und die Zähne sind ebenfalls grösser. Wölfe sind reine Fleischesser, Hunde hingegen können
auch pflanzliche Nahrung aufnehmen, sie haben sich zu Allesessern entwickelt.
Wölfe leben in ihrem Rudel und haben komplexe soziale Strukturen entwickelt,
die ihnen das Leben in der Wildnis erleichtern.
Die F-Zuchtgeneration
Das F steht für die Zuchtgeneration (Filial- bzw. Folgegeneration).
Je grösser die Zahl hinter dem ‚F‘, desto weiter ist das Tiere von seinem Wolfsvorfahren entfernt.
Wolfshybriden ab der F2-Generation haben im Gegensatz zur F1-Generation oft „gemischte” Welpen.
Das heisst, dass das Aussehen und Verhalten der Welpen variieren kann:
Einige Welpen können in ihrem Verhalten und Aussehen sehr wolfsähnlich sein, ihre Geschwister
aus demselben Wurf dagegen eher hundeähnlich. Erst ab der fünften Generation (F5) werden
Wolfshybride als Wolfhunde eingestuft.
Vererbungslehre:
Ein F1-Hybrid aus Wolf und Haushund ist die erste Generation einer Kreuzung zwischen diesen beiden
Unterarten von Canis lupus. Die Nachkommen erhalten jeweils eine Hälfte ihres Erbguts vom Wolf
und vom Hund, wodurch sie genetisch betrachtet eine Mischung beider sind. Der genaue Anteil wolfs-
oder hundetypischer Merkmale kann jedoch variieren, da nicht alle Gene gleich stark ausgeprägt
oder vererbt werden.
Beispiel:
Wenn ein F1-Hybrid (ca. 50 % Wolf, 50 % Hund) mit einem reinrassigen Wolf gekreuzt wird, entsteht
ein sogenannter "Backcross" (Rückkreuzung) – also keine weitere F1-Generation. Der Welpe aus dieser
Paarung hat im Durchschnitt etwa 75 % Wolfanteil.
Info zu Beispiel: Wäre der Welpe aus F1 und eine weitere Kreuzung mit einem Wolf keine neue F1,
sondern eine Rückkreuzung mit dem Wolf. Der theoretische Wolfanteil wäre 75 %, aber auch hier
gilt wieder: Der tatsächliche genetische Ausdruck kann variieren.
F1 bezeichnet immer die erste Kreuzung zweier reiner Linien. Sobald du mit einem F1 und einem Hunde
weiterzüchtest, bist du nicht mehr in der F1, sondern in der F2, F3 oder in einer Rückkreuzung (Backcross).
Wolfshybride
Ein Wolfshybride ist die Kreuzung zwischen einem Wolf und einem Hund. Die Welpen beider Tiere
nennt man häufig auch Wolfsmischlinge. Bis zur 4. Generation (F1-F4) nach der Einkreuzung vom
Wolf behalten sie die Bezeichnung Wolfshybriden.
Sie sind in der Regel besonders gesund, leistungsfähig und ausdauernd. Diese Eigenschaften sind
aber nicht vererbbar.
Wolfshybriden ab der F2-Generation haben oft “gemischte” Welpen. Einige Welpen können sehr
wolfsähnlich sein was das Aussehen und oder das Verhalten betrifft, andere Tiere aus demselben
Wurf können hundeähnlich im Aussehen und oder im Verhalten sein. Zusätzlich kann es zu jeder Art
von Ausprägung dazwischen kommen.
Aufgrund ihrer Intelligenz, ihrer Sturheit und Unberechenbarkeit kann die Arbeit mit einem
Wolfshybriden eine wahre Herausforderung sein. Die Erfahrung mit Hunden reicht für den Umgang
mit solchen Tieren bei weitem nicht aus. Ein Wolfshybride ist kein Haustier und die Haltung solcher
Tiere ist extrem schwierig, was die Halter meist überfordert.
Wolfshybriden werden oft aus dem osteuropäischen Ausland oder aus den vereinigten Staaten schwarz
eingeführt. Die Haltung von Wolfshybriden ohne bestimmte Ausbildung, ist in vielen Ländern verboten.
Ab welcher Generation es sich um einen Hybriden oder um einen amerikanischen Wolfhund handelt
wird in den USA unterschiedlich gehandhabt.
Generell werden Wolf-Hundmischungen aus verschiedenen Rassen in den USA Hybriden genannt.
Somit führt dieser Begriff zu Unstimmigkeiten in Europa, wo der Hybrid eine Mischung aus Wolf
und Hund in den ersten vier Generationen (F1-F4) ist.
Der Wolfhund
Es gibt drei Methoden, mit denen der Gehalt an Wölfen beurteilt werden kann: physische (Phänotypisierung), verhaltensbezogene und genetische Merkmale (Content). Es ist wichtig zu beachten, dass die Bestimmung des Gehalts
eines Tieres allein auf der Grundlage einer dieser Komponenten wahrscheinlich keine genauen Ergebnisse liefert.
Wolfhunde entstanden vor Generationen aus der Zusammenführung von einem Wolf und
einer Hündin und tragen somit einen bestimmten Anteil an Wolfsblut in sich. Dieser Anteil an
Wolfsblut nennt man Content. In Gentest kann die Höhe des Content nachgewiesen werden.
Anerkannte Rassehunde mit Wolf-Content sind der Tschechoslowakische Wolfhund und der Saarloos Wolfhund
Die offizielle FCI-Zucht schliesst Mid- oder High-Content-Tiere aus.
Die untenstehende Tabelle ist eine private Kategorisierung für Hybriden, während die FCI nur Rassen mit
maximal ca. 30 % historischem Wolfanteil anerkennt – also unterhalb der Mid-Content-Schwelle.
Bei Amerikanischen Wolfhunden kann dies deutlich darüber liegen. Mitunter können hier
auch Wolfhybriden vorkommen.
0-39% Wolfanteil Low-Content
40-75% Wolfanteil Mid-Content
ab 75-98% Wolfanteil High Content
ebenso kommen Abstufungen in Upper-Mid etc. vor.
Mit einem Mid oder gar High Content Wolfhund hat man sich zwar optisch einen wölfischeren
"Hausgenossen", dieser ist jedoch meistens sehr viel anspruchsvoller.